Die Wetterfahne von Burg Dattenfeld

Zeitungsartikel | Besondere Anlässe, Kirchen | Freitag, 01 Juni 1629

Die Wetterfahne von Burg Dattenfeld

Erschienen 2005 im Stadt-Magazin Eitorf

Die Originalwetterfahne aus Eisen drehte sich über drei Jahrhunderte auf dem Dach des historischen Teils von Burg Dattenfeld im Winde. Vor wenigen Jahren wurde die bis zur Unkenntlichkeit verrostete Wetterfahne gegen ein dem Original nachempfundenen Exemplar aus Kupfer ausgetauscht. Was die Wetterfahne uns sagen kann, das erforschte Willi Schröder aus Dattenfeld, der seit vielen Jahren lokale historische Begebenheiten recherchiert.

Die Burg Dattenfeld wurde in zwei Bauabschnitten in Bruchsteinbau errichtet, der historische Teil stammt aus dem Jahr 1692, der jüngere und größere Anbau der Anlage entstand 1852. Aus der Wetterfahne lässt sich Wesentliches über die Bauzeit und den Bauherrn erfahren, denn neben einigen Ornamenten, weist die Wetterfahne die Buchstaben I und R, Anno 1629 und drei verschlungene Kreise auf.

Wegen fehlender schriftlicher Unterlagen ging man lange Zeit davon aus, der durch sein Kirchenamt bekannte Pfarrer Johann Robens sei der Bauherr gewesen, denn die verschlungenen Kreise sind das Familienwappen der Familie Robens aus Merken bei Düren. Die Großbuchstaben I und R sagen aus, dass zwei Mitglieder der Robenschen Familie zur Zeit des Burgbaus 1692 hier gelebt haben. Pfarrer Robens war mit seinem Bruder Jakob an die Sieg gekommen. Der Landesherr, der Herzog von Berg, hatte Jakob mit der Aufgabe des Gerichtsschreibers des Amtes Windeck betraut.

„Bis zur Errichtung des Pastorats, der späteren Vikarie, im Jahre 1741 durch Pastor Dücker gab es in Dattenfeld kein Pfarrhaus. Der Pfarrer wohnte in Rossel in dem 1820 abgerissenen Wohnhaus Widenhof. Dort lebte auch Pfarrer Robens, der während des 30-jährigen Krieges zweimal flüchten musste, weil das Haus geplündert wurde,“ berichtet Willi Schröder.

Von seinem Bruder Jakob berichtet Pfarrer Robens, „... dass aus meines Bruders Haus in Dattenfeld am 5. Mai 1637 die Familie eines Dragonerhauptmanns aufgebrochen ist“ und „Ostern 1638 logierten sich in meines Bruders Haus der lothringische Rittmeister Lory ein ... bis zum 10. August.“

Aus diesem Schreiben wird ersichtlich, dass Jakob Robens in Dattenfeld gewohnt hat und auch der Erbauer des massiven Altteils der Burg war”, zieht Willi Schröder den Schluss.

 

Burgstraße 8
Windeck, Nordrhein-Westfalen.
Deutschland ,51570

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