150 Jahre Siegtalbahn

Zeitungsartikel | Besondere Anlässe | Mittwoch, 03 März 2010

150 Jahre Siegtalbahn

Vom Schlüsselkasten bis zum Stellwerk
Sonderausstellung im Heimatmuseum zum 150-jährigen Bestehen der Siegtalbahn

300 Bilder und anschauliches Material aus Archiven und von Privatleuten hat Museumsleiter Bruno Althoff für die Ausstellung "150 Jahre Eisenbahn im Windecker Ländchen" zusammengetragen (Foto: Schmidt) 

3. März 2010

Von Sylvia Schmidt

WINDECK. Am 1. August 1860 dampfte die erste Eisenbahn durch das Windecker Ländchen. Seit Monaten hat der Förderverein des Altwindecker Museumsdorfes unter der Regie von Museumsleiter Bruno Althoff die Ausstellung „150 Jahre Eisenbahn im Windecker Ländchen“ vorbereitet, die am kommenden Sonntag ab 14 Uhr im Heimatmuseum die Geschichte einer Lebensader lebendig macht. Bruno Althoff hat 300 Bilder von 1860 bis heute über den Streckenabschnitt von Stromberg bis Oppertzau für dieses besondere Jubiläum zusammengetragen. Unterstützt wird er von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und Jens Klein, dem Geschäftsführer des Fördervereins, der die Bildbearbeitung übernommen hat. „Neben der Schalteranlage und dem Stellwerk vom Dattenfelder Bahnhof, dem Fahrkartenschalter aus Herchen und dem Schlüsselkasten aus Schladern aus unserer Dauerausstellung, haben wir aus Archiven und von Privatleuten reichlich Material erhalten“, berichtet Althoff. „Beispielsweise hat die Enkelin von Eisenbahner Heinrich Thomas, der in Geilhausen die Schranke bediente, Bilder und Urkunden ihres Großvaters zur Verfügung gestellt.“

 

Blockstation aus dem Stellwerk Dattenfeld

Die Ausstellung wird sich auf mehrere Räume im Museum und in „Haus Gerressen“ ausdehnen. „Ein Nebenthema wird das Postamt im Auer Bahnhof sein, das zeitgleich mit der Bahnlinie eröffnet wurde.

Im Juni 1854 hatte die „Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft“ mit dem Bau der 160 Kilometer langen Bahnverbindung zwischen Köln und Gießen begonnen. Mit der Erschließung wurde eine günstige Anbindung des Siegerlandes mit seinen Erzvorkommen an die Hüttenwerke und Zechen von Niederrhein und Ruhrgebiet geschaffen. Sechs Jahre dauerten die Arbeiten am Streckenabschnitt von Köln bis nach Au an der Sieg mit Bahnhöfen in Herchen, Schladern und Au. Später folgten Bahnhöfe in Dattenfeld, Rosbach sowie die Haltestelle in Geilhausen. Die Eisenbahn war der Grundstein für eine wirtschaftliche Blüte, die Industrie und Menschen ins Ländchen lockte.

„Eine Sonderstellung kam dem Schladerner Bahnhof zu, wo auch die Güter- und Viehtransporte aus dem Oberbergischen abgewickelt wurden“, so Althoff. Siehe hierzu auch den Artikel Oberbergisches Verkehrsleben im alten Schladern.

Zu den ältesten Schätzen der Ausstellung gehören die Bauzeichnungen der Bahnhöfe in Schladern und Herchen. Thematisiert werden auch die teilweise massiven geologischen Einschnitte beim Eisenbahnbau sowie der Bau von Brücken, Tunnels, die Bombardierung im zweiten Weltkrieg und die Elektrifizierung der Strecke Ende der 1970er Jahre.

Die Ausstellung „150 Jahre Eisenbahn im Windecker Ländchen ist vom 7. März 2010 bis zum 16. Mai 2010 jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr im Heimatmuseum in Altwindeck geöffnet. Weitere Informationen im Internet: www.heimatmuseum-Windeck.de

Quelle: Rhein-Sieg-Anzeiger vom 3. März 2010

Im Thal Windeck 17
Windeck, Nordrhein-Westfalen.
Deutschland ,51570

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