Das Mühlrad klappert bald

Zeitungsartikel | Besondere Anlässe, Vereine | Mittwoch, 16 Oktober 2002

Wasser wird vom Dorfteich geleitet

Der Bau einer Wassermühle ist das neueste Projekt des Altwindecker Museumsvereins.

Von Harald Röhrig

Windeck – Gerade mal 15 Jahre alt wird der Förderverein des Heimatmuseums Altwindeck in diesen Tagen. Trotzdem kann dieser Zusammenschluss von Museumsfreunden schon auf Leistungen zurückschauen, von denen auch wesentlich altere Vereine nur träumen können. Denn am Fuße der Burgruine steht inzwischen ein kleines, aber vollständiges Museumsdorf. Trotzdem will der „harte Kern“ des Fördervereins die Hände nicht in den Schoß legen, sondern packen weiterer Projekte an. So soll schon in wenigen Monaten auch wieder ein Mühlrad am Altwindecker Bach klappern.

Hier wird bald ein Mühlrad klappern, das mitsamt einer historischen Mühle von den Altwindecker Museumsfreunden aufgebaut wird. Bild: H. Röhrig

Bei der Auflösung des Landhandels Höffer in Schladern konnten die Museumsfreunde schon vor einigen Jahren die historischen Teile einer Mühle bergen, unter anderem eine achteckige Holzwelle. Eine ganze Lastwagenladung mit Mühlenteilen wurde deshalb vor einiger Zeit zum Zusammenbau durch eine Fachfirma nach Ostdeutschland geschickt. Dort soll auch das vier Meter große Holzrad mit 48 Holzschaufeln neu gebaut werden. Angetrieben wird das Mühlrad durch Wasser aus dem Altwindecker Bach, das oberhalb im Dorfteich gesammelt und über eine 45 Meter lange Holzrinne zur Mühle geführt wird. Betrieben werden soll die Mühle, versichert der Vorsitzende des Fördervereins, Franz Dieter STeinhauf, natürlich nicht gewerbsmäßig, sondern nur zu bestimmten Anlässen.

Amt für Agrarordnung stellte Gelder in Aussicht

Die Fachwerkscheune in Mittelwindeck, in der die Mühle integriert werden soll und die unter Denkmalschutz steht, soll noch dieses Jahr restauriert werden. Auch ein Teil der Mühlenkonstruktion soll noch dieses Jahr erstellt werden. Für das Projekt kann der Verein neben seinen bewährten „Aktivisten“ auch wieder auf den Rat von Fachleuten zurückgreifen wie von Müllermeister Alois Schneider und Fachwerkexperte Willi Kleinbongard. Die Rekonstruktion wird vom Förderverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Windeck, der 60 Prozent Zuschüsse zu den Kosten von 70.000 Euro vom Amt für Agrarordnung in Aussicht gestellt6 wurden. Der Restbetrag soll durch Eigenleistung und den Förderverein aufgebracht werden.

Neben der Mühle wollen die Museumsfreunde noch für weitere Attraktionen sorgen. Im Museumshaus Röcklingen soll in Kürze eine alte Schreinerei eingerichtet werden, die vor 40 Jahren in einem Dörfchen bei Ruppichteroth stillgelegt und seitdem nicht mehr angetastet wurde. Alle Maschinen der Werkstatt wurden noch über Transmission angetrieben. Außerdem kaufte der Verein einen Leichenwagen aus dem Jahr 1870 auf, der jetzt restauriert werden soll.

Nach einem Beschluss es Fördervereins in seiner jüngsten Mitgliederversammlung bleibt der Name „Emil Hundhausen Heimatmuseum in Altwindeck“ übrigens bestehen, obwohl die Anlage sich immer mehr zu einem Museumsdorf entwickelt. Museumsgründer könne jetzt mitansehen, wie der von ihm zubereitete Sauerteig weiter aufgehe, freut sich Vereinschef Steinhauf. Er und die anderen treuen Helfer wünschen sich allerdings jüngere Helfer als Verstärkung. Denn das Team kommt langsam in die Jahre, wie das Beispiel des Museumsdirektors Bruno Althoff beweist. Er wurde am Montag 70 Jahre alt.

Quelle: Rhein-Sieg-Anzeiger vom 16. Oktober 2002

 

Im Thal Windeck 6
Windeck, Nordrhein-Westfalen.
Deutschland ,51570

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