Die Burg Mauel

Text | Dorfgeschichten | Dienstag, 17 Oktober 2023

Der Burgsitz findet sich unter den Namen: Auwel, Mauwell, zum Aul, zum Auel, Awel, Mowel, Mouwel, Michels-Awel. In der Mercatorkarte von 1575 ist er als Mauwell und Festes Haus eingezeichnet.

Nach dem Bergischen Erkundigungsbuch von 1555 war Wilhelm von Etzbach der Besitzer. Er wird auch auf der 1572 gegossenen Reformationsglocke der Rosbacher Pfarrkirche zusammen mit seinem Bruder Johann von Etzbach als deren Patronatsherr benannt.


Die Burg Mauel von der Ostseite

Ursprünglich dürfte diese Wasserburg eine hölzerne Motte gewesen sein, wie die meisten der Windecker Rittersitze, die dann ab dem 14. Jahrhundert nach und nach steinern ausgebaut wurde, zuletzt zwischen 1792/93 durch den ehemaligen Pächter und Käufer des Burghauses Peter Voss unter Verwendung des Materials der abgerissenen Margaretenburg oder Burg Huen, die zum Grundbesitz dazu gehörte. Erster dokumentierter Besitzer war Wilhelm von Etzbach ab 1555, dessen Tochter Gysela 1577 den Grafen Bernhard von Velbrück heiratete und mit ihrer Familie die Burg bis 1634 bewohnte. Dann wurde sie verpachtet, und der letzte Pächter kaufte sie 1787 für 23000 bergische Taler der Familie von Velbrück ab und erweiterte sie. Nach seinem Tod wurde das Eigentum unter seine sechs Kinder aufgeteilt, kam Mitte des 19. Jahrhunderts durch Heirat in die Hände der Familie Kammerich, die auch die Kammerich-Eisenwerke in Schladern errichteten, und dann zu den Familien Jakobs und Wehner, von deren Nachkommen einer noch bis in die 1960er Jahre darin lebte und erfolglos gegen den Verfall ankämpfte. Nach seinem Tod schritt dieser rasch voran, das Dach brach teilweise ein und es schien, als ob die Ruine nicht mehr zu retten sei. Ab 1991 übernahm der in Troisdorf erfolgreiche Hausrenovierer Klaus Lenz die Ruine und renovierte sie in wenigen Jahren perfekt zu einem sehr beliebten Weinlokal mit Biergarten und Wohnungen. Außerdem baute er rund um die Burg Mauel eine Reihe von hübschen Fachwerkhäusern im Bergischen Stil auf.

Frieder Döring

 

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